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Furcht-Lähmungsreflex (FLR) oder Fear Paralysis Reflex (FPR)

Diese, in höchster Not ausgelöste Reaktion, läuft auch unter den Namen „Totstell-Reflex“ oder „Schockstarre“. Ähnliches ist von Fluchttieren bekannt – wenn eine Flucht nicht mehr möglich ist. Beim Menschen sollte der FLR sehr früh, bereits im Mutterleib, ausgereift und gehemmt werden. 

Kinder mit einem ausgeprägten persistierenden FLR zeigen eine extreme Berührungsempfindlichkeit. Unterschiedlichste Sinnesreize können bei ihnen starke Überflutungsgefühle auslösen. Die Stimme versagt – das Gestikulieren nimmt zu. Sie erbleichen, fangen an zu zittern und erstarren. In diesem Moment ist es nicht möglich eine Antwort auf eine Frage zu geben. Das Atmen kann „vergessen“ werden – manchmal bis zur Bewusstlosigkeit. Das Schutzmuster des FLRs hilft uns, solche Extremsituationen, zu überleben. Es kann zu emotionalem, und auch zu einem zunehmenden sozialen, Rückzug kommen – um sich zu schützen. Depressionen, Schulangst, Angst vor sozialen Kontakten usw. oder Tic‘s können sich entwickeln.

Krankheitsbilder wie beispielsweise Autismus, Mutismus oder ADS kommen uns dabei in den Sinn. Auch bei Cerebral Parese können sich ähnliche Auffälligkeiten zeigen. Die dort auffällige Spastik wird verstärkt, durch die häufige „Erstarren- Reaktion des FLRs“. Auch leichter betroffene Personen neigen dazu Schlafpositionen einzunehmen, die einer Spastik ähnlich sind. Am  nächsten Morgen kann sich eine solche nächtliche Verkrampfung durch Schmerzen bemerkbar machen. Im Alltag neigen diese introvertierten, stillen, hochsensiblen Kinder und Erwachsenen zu einer angespannten Grundhaltung. 

Die Eltern verzweifeln, denn ein Trösten, halt geben und Augenkontakt kann für das Kind bereits zu viel sein. Helfen kann hier ein abwartendes „Da sein“, wenn es zaghafte Kontaktversuche macht. Es sucht Nestwärme – trotz alledem.

Ein unstillbares Weinen kann auftreten – auch nach dem Babyalter. Später verweigert es das Hand geben – es verkriecht sich, wenn es sich bedrängt fühlt. Das Lernen gelingt besser, wenn niemand helfend eingreifen will. Das auffällige Verhalten bleibt für das soziale Umfeld oft ein Rätsel, denn die Betroffenen können sich zu ihrem Tun und Empfinden meist nicht adäquat äußern. Eine klare verbale Kommunikation und eine angemessene soziale Durchsetzungsfähigkeit bleibt, auch für betroffene Erwachsene, oft nur Wunschdenken.

Daheim, in Sicherheit, können sich Kinder verbal gut äußern. Sie können auch, sich selbst beruhigend, leise vor sich hin „singen“. Oft nutzen sie den vertrauten Rahmen, um angestauten „Dampf“ abzulassen. Heftig reagieren sie auf Veränderungen und Spontanität. 

Die Leistungsfähigkeit der Betroffenen kann reduziert sein. Auffallend ist dabei die Langsamkeit und Ungeschicklichkeit in einem ungewohnten Umfeld, oder wenn neue Tätigkeiten / Arbeitsabläufe erlernt werden müssen. Sie bringen aber viel Sorgfalt, Kraft und Ausdauer mit – wenn die Tätigkeit in ihrem Interessensgebiet liegt und sie dabei nicht gestört werden. Sie sind gute Beobachter. 

Nach herausfordernden Situationen, im Kindergarten, in der Schule, im Büro oder bei sonstigen  Anlässen, haben sie ein erhöhtes Ruhebedürfnis. Je mehr Leute und Trubel, desto mehr verlangt es sie nach Stille.  Das Runterfahren danach benötigt viel Zeit und vor allem Rückzugsmöglichkeiten. Sie neigen zu einer starken „Übervorsicht“ in vielen Lebensbereichen. 

Bei einem Betroffenen in Bedrängnis kann auch der Moro-Reflex das Zepter übernehmen. Beide Reflexe können eine normale Bewegungs- und Persönlichkeitsentwicklung deutlich behindern, wenn sie im Alltag aktiv bleiben. Für das Festigen neuer Bewegungsmuster, für Koordination und Automation, muss dann viel mehr Zeit und Übung investiert werden.

Hier unterstützt ENWAKO® und bietet ein Trainingsprogramm mit Lösungsmöglichkeiten für Kinder und Erwachsene an.